Die Kooperation zwischen EULENGASSE und kunstbalkon begann eigentlich 2019 mit einem Talk mit Sabine Stange aus Kassel. Daraus entstand ein reger Austausch zwischen verschiedenen Mitgliedern beider Projekträume, in dessen Verlauf sich herausstellte, dass unser Mitglied Barbara Bux bereits vor über 20 Jahren im kunstbalkon in Kassel ausgestellt hatte…
Die Ausstellung »Alle Farben malen Schwarz« mit Werken von Andrea Blumör, Jörn Budesheim, Margrit Gehrhus, die im Oktober 2020 im Ausstellungsraum EULENGASSE gezeigt wurde und im September 2021 im kunstbalkon Kassel zu sehen sein wird, versammelt drei Künstler*innen, die dem Ausstellungstitel auf unerwartete Art gerecht werden.
Andrea Blumör zeigt in Öl gemalte Portraits von Frauen des 18. Jahrhunderts, deren Lebensgeschichten trotz ungewöhnlicher Leistungen und Verdienste so gut wie unbekannt blieben. Margrit Gehrhus recherchiert und sammelt international im Handel erhältliche Farbmixturen, die als Haut- oder Fleischfarbe gekennzeichnet sind. Sie dokumentiert sie und macht so sichtbar, welche Vorstellungen von Hauttönen existieren. Jörn Budesheim verleiht in seinen kleinformatigen ›Denken-Zeichnungen‹ jenen Aspekten des Zeitgeschehens Gestalt, die Einfluss haben auf das ›Da-sein‹, das ›Nachdenken‹ und das ›Werden‹.
Die von Vládmir Combre de Sena kuratierte Ausstellung »Alle Farben malen Schwarz« reflektiert, wie prägend sich gesellschaftliche Dynamiken und Strukturen darauf auswirken, wer in Erscheinung treten kann und wer unscheinbar bleibt. So lassen sich die drei künstlerischen Positionen auch als Kommentare zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen lesen.
Christoph Schütte, schrieb in der FAZ zu der Ausstellung:
»Wenn man es nicht besser wüsste, man müsste es für blanken Sarkasmus halten. Dabei darf man »Alle Farben malen Schwarz«, so der Titel der kleinen, präzise kuratierten Schau […] durchaus ein Statement nennen. Ein Beitrag zu aktuellen Themen, aus verschiedenen Perspektiven verhandelt auf dem Feld der Kunst. Nur dass sich der Betrachter angesichts der Arbeiten von Andrea Blumör, Jörn Budesheim und Margrit Gehrhus nie bevormundet fühlt, nie auf der richtigen oder der falschen Seite stehend, sondern als Teil eines komplexen, mitunter widersprüchlichen Diskurses, der von postkolonialistischen Problemfeldern über das Skandalon des Rassismus bis zu Genderfragen reicht.«
PRESSESPIEGEL
> FAZ (Christoph Schütte)
> FeuilletonFrankfurt (Petra Kammann)
> Bornheimer Wochenblatt (Jeannette Faure)
Im September 2020 gab es im kunstbalkon Kassel unter dem Titel »Der Schemen« von Jörn Budesheim, Barbara Bux und Daniel Scheffel ›etwas, was nur in schwachen Umrissen, nicht deutlich zu erkennen ist‹. So auch die verschiedenen Arbeiten der drei beteiligten Künstler:innen. Sie deuten meist nur Aspekte an, öffnen Raum für Fragen und Spekulationen. Sie lösen eher Ahnungen aus, statt Klarheit zu schaffen. Die Ausstellung wurde von allen beteiligten Künstler*innen gemeinschaftlich kuratiert – unterstützt von der Kasseler Künstlerin Margrit Gehrhus.